„Gibt es für uns keine „Lernbrücke“?
Das Kultusministerium bietet in den Sommerferien ein Lern- und Förderprogramm „Lernbrücken“ an. Da in den Wochen der Schulschließung nicht alle Schüler gleichermaßen mit „Home-Scooling“ erreicht werden konnten, haben insbesondere leistungsschwächere Schüler einen Nachholbedarf. Deshalb soll es in den Sommerferien freiwillig Lernangebote geben, um den Unterrichtsstoff nachzuholen. Zwei Wochen sollen daher „Lernbrücken“ gebaut werden: Die Zielgruppe wird wie folgt beschrieben: „Das Programm richtet sich schwerpunktmäßig an Schülerinnen und Schüler der Grundschulen, der Sekundarstufe I der weiterführenden Schulen, der Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (mit den Förderschwerpunkten Lernen, Sprache, emotionale und soziale Entwicklung) sowie der Berufsfachschulen, Berufskollegs, Beruflichen Gymnasien, die aufgrund der Schulschließungen seit Mitte März 2020 schwerer als andere erreicht werden konnten oder aus organisatorischen Gründen auch länger als andere Schülergruppen nur von zu Hause aus lernen konnten.“
„… auch wir haben ein Recht auf Bildung!“
Völlig konsterniert meldeten sich bei uns Eltern, deren Kinder mit Behinderung ein SBBZ mit den Schwerpunkten körperliche und motorische Entwicklung oder geistige Entwicklung besuchen. „Warum sollen unsere Kinder ausgeschlossen werden?“ „Das ist doch eine Form von Diskriminierung.“ „Unsere Kinder hatten es doch besonders schwer in der Krise. Angebote erreichte sie nicht immer. Nicht in allen Familien konnten die Kinder so gefördert werden wie sie es aufgrund ihres Förderbedarfs benötigt hatten.“ „Haben unsere Kinder nicht auch das gleiche Recht auf Bildung wie alle anderen auch?“
Zugegeben, eine „Lernbrücke“ für die Kinder mit schweren und mehrfachen Behinderungen zu bauen, ist organisatorisch eine größere Herausforderung als für andere Schülergruppen. Da geht es auch um Fragen der Schülerbeförderung, Hygienekonzepte, Pflege, und, und, und …. aber brauchen wir nicht in Zeiten wie diese auch kreative Lösungen, die eben noch nicht im Standardnachschlagewerk abgedruckt sind.
Unser Appell:
Lasst uns gemeinsam nach Wegen suchen und „Lernbrücken“ für alle bauen!